Tonnlägig

Aus zechenkarte
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Als tonnlägig werden Grubenbaue, zum Beispiel Schächte im Bergbau, bezeichnet, die nicht seiger, also senkrecht verlaufen, sondern schräg.[1] Diese seitliche Neigung des Schachtes bezeichnet der Bergmann als Verflächung.[2] Weitere Schreibweisen für tonnlägig sind donlägig, donnlägig oder auch dohnlägig.[3]

Tonnlägige Schächte folgen dem Einfallen der Mineraliengänge (Ganglagerstätte). Diese Führung der Schächte war in früheren Jahrhunderten üblich, da man auf diese Weise lange Querschläge vermied. Darüber hinaus konnte man gleich beim Abteufen Erz abbauen und somit Erlöse erwirtschaften.[4] Das Herstellen eines schief niedergehenden Schachtes bezeichnet man auch als donlägiges Abteufen.[5]

Die im Bergbau üblichen Bezeichnungen für Neigungen von senkrecht bis waagerecht sind:

  • seiger (>75–90 Grad).
  • tonnlägig (45–75 Grad),
  • flach fallend (steiler als 15 Grad)
  • schwebend oder söhlig (kann ein geringes Gefälle zur besseren Wasserführung besitzen),
  • totsöhlig (präzise horizontal).

Siehe auch

Quellen

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  1. Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr (Reihe: Die Blauen Bücher). Verlag Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus, 6., erweiterte und aktualisierte Aufl. 2008, ISBN 978-3-7845-6994-9, S. 324.
  2. Moritz Ferdinand Gätzschmann: Sammlung bergmännischer Ausdrücke. Zweite wesentlich vermehrte Auflage, Verlag von Craz & Gerlach, Freiberg 1881.
  3. Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen. Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1871.
  4. Gustav Köhler: Lehrbuch der Bergbaukunde. Zweite verbesserte Auflage, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1887, S. 221–222.
  5. Carl von Scheuchenstuel: IDIOTICON der österreichischen Berg- und Hüttensprache. k. k. Hofbuchhändler Wilhelm Braumüller, Wien 1856.